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MITNETZ STROM baut Einspeiser-Umspannwerk in der Nähe des ehemaligen "Lustlagers Zeithain"

stationäres Umspannwerk

MITNETZ STROM schließt die Errichtung eines weiteren Einspeiser-Umspannwerkes für die enerparc AG im sächsischen Neudorf, Landkreis Meißen, ab. Am 17. Mai erfolgte die Übergabe durch Vertreter der MITNETZ STROM und der enso Netz an den Eigentümer.

"Bereits im Juni vergangenen Jahres konnten wir für enerparc mit Hilfe eines mobilen Umspannwerkes den angrenzenden 10 Megawatt-Solarpark an das öffentliche Stromversorgungsnetz der enso Netz GmbH anschließen. Der zweite Teil des Solarparks mit weiteren 50 Megawatt Einspeisekapazität, war zu diesem Zeitpunkt bereits im Bau", erläutert Jörg Stechert, Leiter Projektvorbereitung Hochspannung. 

Nach insgesamt vier Monaten Bauzeit wurde nun das stationäre Umspannwerk mit einer Gesamtkapazität von 80 MVA unweit der mobilen Anlage fertiggestellt. Die Herausforderung lag hierbei in den hohen Kurzschlussströmen, bedingt durch die unmittelbare Nähe zum 380 kV-Umspannwerk Streumen der 50Hertz Transmission GmbH. Dies erforderte eine gesonderte Konstruktuktion und Bauweise der Anschlussmaste zum Stromnetz der enso. Die üblicherweise für derartige Anschlüsse zum Einsatz kommenden Mittelspannungsmaste sind hier nicht mehr ausreichend. Um im speziellen Fall die erforderliche Kurzschlussfestigkeit zu gewährleisten, wurden 110 kV-Maste mit einem größeren Seilabstand zwischen den Leiterseilen eingesetzt. Dies verhindert ein Zusammenschlagen der Leiterseile im Kurzschlussfall. Mit den 110-kV-Masten werden auch die im kurzschlussfall zu erwartenden Kräfte beherrscht.

"Der erfolgreiche Abschluss des Projektes ist ein weiterer Garant für die professionelle Zusammenarbeit mit unseren Partnern und zeichnet uns als zuverlässigen Dienstleister auch außerhalb unseres eigenen Netzgebietes aus", ergänzt Stechert.

Historischer Hintergrund
Die plateauartige Ebene der "Zeithainer Niederterasse" ist heute für Betreiber von technischen Anlagen höchst attraktiv. Diese geografische Eigenschaft wusste bereits der sächsiche Kurfürst August der Starke zu nutzen. Ein kurzer Exkurs in die Historie der Region um Neudorf-Zeithain verschafft dabei interessante Einblicke in die Zeit des sächsischen Kurfürstentums.

Nach jahrelanger Krigsführung musste Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke) seine sächsischen Truppen neu organisieren. Das Ergebnis dieser Neuorganisation wurde in einer pompösen Truppenschau der insgesamt 30.000-Mann starken sächsischen Armee vorgestellt, die in der Nähe von Zeithain stattfand.

Im Volksmund wurde dabei vom "Lustlager Zeithain" gesprochen, welches europaweit für Aufsehen sorgte. Das Zeithainer Lustlager war für damalige Verhältnisse eine organisatorische Meisterleistung. Es war nicht nur die größte Truppenschau Europas, es galt vor allem als das gigantischste Barockfest seiner Zeit, welches wegen seiner Pracht und Üppigkeit bis heute Inbegriff barocker Lebensart ist. 

Das Lager stellte dabei nicht nur die militärische Leistungsfähigkeit, sondern auch den hohen Stand der sächsischen Kunst und Kultur zur Schau.