Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Blog

15 Tonnen für die Energiewende

Am 30. Juni 21 um 10:10 Uhr war es soweit. Eine 15 Tonnen schwere Containerstation wurde mittels Kran in die Lüfte gehoben – und wurde wenige Minuten später sicher auf den Betonstreifen abgeladen. Mit der erfolgreichen Anlieferung und Abladung der leistungselektronischen Netzkupplung in Niederbobritzsch (Landkreis Mittelsachsen) ist ein wichtiger Meilenstein im Forschungsprojekt FlexNet-EkO geschafft.

 

Eine Woche zuvor befand sich der Container noch in Regensburg auf dem Prüfstand des Technologieproviders Maschinenfabrik Reinhausen (MR).  Dort wurde er von MITNETZ STROM ausgiebig in verschiedenen Szenarien hinsichtlich der geforderten Schutz- sowie Netzbetriebs-Funktionen untersucht. 

 

Einjähriger Feldtest in Niederbobritzsch

Nun finden in Niederbobritzsch die letzten Vorbereitungen für den einjährigen Feldtest statt: Es werden Mess- und Monitoringsysteme eingebaut sowie Schutzprüfungen und Tests der Mess-, Steuerungs- und Leittechnik durchgeführt. Nach einer geplanten Versorgungsunterbrechung (GVU) Mitte Juli, bei der die Niederspannungsverteilung in der vorhandenen Ortsnetzstation ausgewechselt wird, sowie der Freigabe durch MITNETZ STROM soll die Netzkupplung im August offiziell in Betrieb gehen. Dann übernimmt der Backend-Umrichter (Netzbildner) den Aufbau des modularen Ortsnetzes, in welchem Spannung und Frequenz unabhängig vom vorgelagerten Netz einstellbar sind. Zudem ermöglicht die Modulation der Netzfrequenz das Ansteuern flexibler Verbraucher und Erzeuger.

Im Feldtest kommen zur Erprobung Steuerboxen zum Einsatz, die im Netz und bei ausgewählten Kunden verbaut und via Frequenzsignal angesteuert werden. Der integrierte Batteriespeicher sorgt für eine Entlastung des modularen sowie vorgelagerten Netzes, kann kurzzeitige Unterbrechungen überbrücken und optimiert quasi den regenerativen Eigenverbrauch der Kommune.

 

Erkenntnisse für flexible Stromnetze

Im bis 2022 laufenden Feldtest von FlexNet-EkO untersucht MITNETZ STROM die neuartigen Netzbetriebsweisen und wird Erfahrungen in Betrieb und Ansteuerung flexibler Netze sammeln. Forschungspartner sind die Hochschule Mittweida, Technische Universität Dresden sowie Maschinenfabrik Reinhausen. Wir danken allen beteiligten Partnern und Kollegen, die uns bisher und auch bei diesem Meilenstein tatkräftig unterstützt haben!

 

Hintergrund und Projekt-Webseite

„FlexNet-EkO – Flexibilisierung des Netzbetriebs durch entkoppelte Ortsnetze“ ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördertes Forschungsprojekt. Es skizziert ein zukünftiges Energiesystem mit verteilten modularen Netzen, deren einzige Verbindung zum vorgelagerten Netz über eine leistungselektronische Netzkupplung besteht. Während der Projektlaufzeit von Februar 2019 bis Januar 2022 arbeitet das Partnerkonsortium daran, die systemtechnischen Grundlagen für einen Einsatz von leistungselektronischen Netzkupplungen (eNKs) in Verteilnetzen zu schaffen und praktisch zu validieren. Grundelement ist die dezentrale und kundennahe Bereitstellung der geforderten Spannungsqualität. Darüber hinaus wird die einfache und kostengünstige Ansteuerung von im Verteilnetz vorhandenen steuerbaren Verbrauchern, Erzeugern und Speichern angestrebt.

Weitere Informationen gibt es auf der Projekt-Internetseite.