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Mittendrin statt nur dabei – Wie mit Augmented Reality Stromnetze sicherer werden

Fast jeder kennt sie: Die etwas überdimensionierten Sonnenbrillen, mit denen sich vorwiegend Gamer durch rein computergenerierte digitale 3D-Welten kämpfen und dabei ihren Oberkörper ungelenk verdrehen und mit den Armen fuchteln. Wo die virtuelle Realität (virtual reality = VR) mithilfe einer VR-Brille zum Leben erweckt wird und zumeist dem Spaß oder der Unterhaltung dient, geht die erweiterte Realität (augmented reality = AR) einen Schritt weiter. Sie bietet dank computergestützter Erweiterung der Realitätswahrnehmung zahlreiche Zusatzinformationen, die alle Sinne betreffen können, sich meist aber auf die visuelle Darstellung beschränken. Fußballfans kennen das aus dem Fernsehen, beispielsweise die Torlinientechnik oder die grafische Anzeige der Freistoßentfernung auf dem realen Fußballplatz. 

Mehr als nur Spielerei - Echter Nutzwert für Unternehmen

Vor allem für Wirtschaftsunternehmen ist diese Form der Informationsdarreichung interessant und hat in den vergangenen Jahren erhebliche technische Weiterentwicklungen erfahren. Lassen sich doch mit Hilfe der entsprechenden AR-Brille faszinierende dreidimensionale Einblicke in Anlagen, Maschinen, Systeme, Gebäude oder andere Objekte gewinnen und gleichzeitig mit zusätzlichem Nutzwert versehen. Auch MITNETZ STROM beschäftigt sich bereits seit 2018 mit diesem Thema.

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Wie MITNETZ STROM AR und VR einsetzt

„Mittels maßstabsgetreuer 3D-Laserscans und der Überführung vorhandener zweidimensionaler Unterlagen wie mit Maßen versehener Baupläne und Lagezeichnungen in dreidimensionale Abbildungen, erhalten wir eine räumliche Darstellung unserer Anlagen, was erhebliche Vorteile bietet“, berichtet Roberto Löffler von der Abteilung Systementwicklung.

Der Experte nennt das Anlernen von Monteuren im Schaltbetrieb, die Fluchtwegeplanung oder die Einweisung von Gartenpflegefirmen als Beispiele. „Dank der digitalisierten Darstellung vorhandener Leitungen im Raum, die in der Wand oder im Boden verborgen sind, können wir sicherheitsrelevante Bereiche definieren und mit entsprechenden Warnhinweisen versehen. So lassen sich Störungen verhindern. Das dient der Versorgungssicherheit und damit am Ende allen Kunden.“ Wie bei Google Street View könne am Monitor innerhalb einer 360-Grad-Ansicht in alle Richtungen umhergeschwenkt werden, womit zudem aufwändige Vor-Ort-Termine reduziert würden. 

„Mithilfe spezieller AR-Brillen ist es möglich, Objekte zu begehen, ohne selbst dort zu sein. Und während vor den Augen ein reales Abbild erscheint, lassen sich darüber hinaus Zusatzinformationen wie Maßangaben, technische Daten oder Gefahrenhinweise einblenden“, beschreibt Löffler die vielfältigen Möglichkeiten der Technologie und verweist auf ein weiteres Anwendungsgebiet:

„Bei Planungen für Schaltanlagen oder Umspannwerke können wir mittels der 3D-Visualisierung den kommunalen Entscheidungsträgern räumlich darstellen, wie sich die Objekte im öffentlichen Raum einfügen und auf diese Weise Genehmigungsverfahren beschleunigen.“

Umspannwerk Falkenberg  voll digitalisiert

Am weitesten hat MITNETZ STROM die Digitalisierung im Umspannwerk Falkenberg (Brandenburg) vorangetrieben. Hier existiert bereits ein digitaler Zwilling, also ein computergeneriertes, räumliches Abbild. „Die 3D-Aufnahmen ermöglichen die Vermessung der Anlagen, was die Planung neuer Technik – wie beispielsweise Transformatoren – am PC ermöglicht und langes Umherreisen erspart. Wir können Elemente verschieben und ausprobieren, ob Ersatzteile passen, oder nicht. Die Räume lassen sich virtuell durchlaufen, dadurch gewinnt man sofort einen räumlichen Eindruck. Ein Lageplan fällt auch gleich mit ab“, erklärt der Systementwickler. Zudem könnten überprüfungsrelevante Elemente farblich gekennzeichnet werden, wenn sie für die nächste Instandhaltung vorgesehen sind. „Die erweiterte Realität ist wegweisend und das bestimmende Thema der Zukunft“, zeigt er sich überzeugt.