Neues Umspannwerk für Energiepark Bad Lauchstädt errichtet
Eine schöne Bescherung der besonderen Art gab es pünktlich vor Weihnachten für den Energiepark Bad Lauchstädt. Am 20.12.2023 übergab MITNETZ STROM ein neu errichtetes Umspannwerk an den Unternehmensverbund des Innovationsprojekts "Energiepark Bad Lauchstädt".
Im "Energiepark Bad Lauchstädt" wird als Reallabor der Energiewende erstmalig Erzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung von grünem Wasserstoff in Mitteldeutschland großtechnisch erprobt. MITNETZ STROM hat eigens für diesen Zweck ein Umspannwerk konzipiert und errichtet.
Grüner Wasserstoff - vielseitiger Energieträger der Zukunft
Grüner Wasserstoff übernimmt als vielseitiger Energieträger neben Wind- und Solarenergie eine Schlüsselfunktion in der Energiewende, da er erneuerbare Energien langfristig speichern kann und in allen Sektoren einsetzbar ist. Der Unternehmensverbund des innovativen Wasserstoff-Projekts, bestehend aus Terrawatt Planungsgesellschaft mbH, Uniper SE, VNG Handel & Vertrieb GmbH, VNG Gasspeicher GmbH, ONTRAS Gastransport GmbH, VNG AG sowie dem DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg als wissenschaftlicher Begleitung, hat es sich als Ziel gesetzt, mit dem Reallabor die Energiezukunft in Mitteldeutschland proaktiv mitzugestalten. Mit einem Gesamtprojektvolumen von rund 210 Millionen Euro stellt der Energiepark Bad Lauchstädt einen zentralen Baustein für die Entwicklung einer nachhaltigen und auch in Zukunft sicheren Energieversorgung in Mitteldeutschland dar.
Zur Erzeugung grünen Wasserstoffs wird im Energiepark Bad Lauchstädt eine Elektrolyse-Anlage eingesetzt. Für eine vollständig klimafreundliche Elektrolyse wird Strom benötigt, der aus Erneuerbaren Energien gewonnenen wurde. Um die Zufuhr sicherzustellen, wird vor Ort ein zusätzlicher Windpark errichtet und unmittelbar mit der Großelektrolyseanlage gekoppelt – eine weltweit erstmalige, direkte Vernetzung dieser beiden Komponenten.
Umspannwerk als zentrale Schnittstelle
Die zentrale Schnittstelle für den Energiepark bildet das von MITNETZ STROM neu errichtete Umspannwerk. Die Anlage ist essenziell für die Übertragung des im Windpark erzeugten Grünstroms zur Elektrolyse-Anlage. Sobald die letzten Tests und Arbeiten an der Mittelspannungs-Kabelstrecke fertiggestellt sind, gilt die Vernetzung von Umspannwerk und Windpark als erfolgreich abgeschlossen. Somit können die Windenergieanlagen zunächst für die dort noch ausstehenden Arbeiten mit Spannung versorgt werden. Mit der Fertigstellung der Windenergieanlagen Anfang 2024 beginnt anschließend die Einspeisung des dort erzeugten Grünstroms in das Hochspannungsnetz. Voraussichtlich ab 2025, mit der Inbetriebnahme der Elektrolyse-Anlage, fungiert das Umspannwerk als zentrale Schnittstelle für die Elektrolyse-Anlage mit Windpark und Hochspannungsnetz.
Ambitioniertes Projektmanagement
Klaus Schumann, Key Account Manager bei MITNETZ STROM, tauschte sich erstmalig bei der E-World 2018 in Essen mit dem Projektpartner zu diesem Wasserstoff-Vorhaben aus. Die Idee nahm bald konkrete Gestalt an, ein anspruchsvolles Projekt entstand, wie Klaus Schumann schildert:
„Mit Motivation, einem starken Willen und einem klaren Ziel vor Augen kann man fast alles erreichen! In diesem Projekt lag unser Hauptaugenmerk darauf, die unterschiedlichsten Ziele und Herangehensweisen der verschiedenen Unternehmen des Konsortiums fair unter einen Hut zu bekommen. Dazu kamen so einige technische und kommerzielle Änderungen und Anpassungen während der Projektlaufzeit, die agiles Handeln erforderten.“
Marco Heilmann, technischer Projektleiter des Bauvorhabens von MITNETZ STROM ergänzt: „Eine weitere Herausforderung bestand darin, dass hier nicht einfach auf ein Standard-Design aus der Schublade zurückgegriffen werden konnte, sondern das Umspannwerk konkret auf die örtlichen Gegebenheiten und speziellen Kundenanforderungen zugeschnitten werden musste. Zudem war der Bauzeitplan überaus ambitioniert“.
Das Umspannwerk wurde in nur sechs Monaten errichtet – eine sportliche Leistung für alle Beteiligten.
