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Mehr Durchblick dank digitaler Trafostationen und Smartifizierung

Mehr als 600.000 Trafostationen gibt es in Deutschland, davon rund 18.000 im Netzgebiet von MITNETZ STROM. Sie sind seit vielen Jahren Teil des Ortsbildes unserer Städte und Dörfer. Man erkennt sie an einem dreieckigen Schild mit schwarzem Blitz auf gelbem Grund. Es warnt vor elektrischer Spannung. Doch immer mehr der fensterlosen Häuschen oder kleinen Türmchen haben ausgedient und werden durch digitale Ortsnetzstationen – so genannte digiONS – ersetzt. Der Grund ist die so genannte Smartifizierung des Stromnetzes, mit der die Digitalisierung Einzug in die Energieversorgung hält.  

Zunehmende Einspeisung aus erneuerbaren Energien, steigende Nachfrage nach Ladestrom für Elektromobilität, Extremwetterlagen, die gerade in Bereichen mit Freileitung die Energieversorgung gefährden – die Gründe für die digitale Überwachung und Steuerung der Stromnetze sind vielfältig. Denn im Zuge der Energiewende steigen auch die Anforderungen an die Mittel- und Niederspannungsnetze, damit weiterhin die Versorgungssicherheit garantiert wird.

digitale-ortsnetzstation-Markkleeberg

„Sichtbarkeit, Steuerbarkeit und Transparenz sind Versorgungsaufgabe für morgen“  

„Das Verhalten unserer Kunden wird sich mehr denn je ändern. Die Anforderungen an die Stromnetze werden immer komplexer. Unsere Kunden werden zukünftig teilautark sein, selbst Energie einspeisen und flexibel agieren“, sagt Dirk Sattur, technischer Geschäftsführer MITNETZ STROM. Er verweist dabei auf Balkon-Solaranlagen, Batteriespeicher, Ladepunkte für E-Mobility sowie elektrische Wärmepumpen. „Sichtbarkeit, Steuerbarkeit und Transparenz sind unsere Versorgungsaufgabe für morgen. Wir setzen die Strom- und Verkehrswende vor Ort um“, ergänzt er.  

MITNETZ STROM führt den digitalen Ausbau für mehr Sichtbarkeit und Steuerbarkeit der Netze und Anlagen 2023 konsequent fort. Allein in diesem Jahr gibt der Netzbetreiber mehr als 50 Millionen Euro für digitale Ortsnetzstationen aus, eine Steigerung von 150 Prozent. 2022 waren 20 Millionen Euro investiert und 253 digiONS gebaut worden. Der prognostizierte Bedarf für 2023 wurde von 250 auf 570 erhöht. Ziel ist es, bis 2026 bis zu 25 Prozent der Trafostationen im Netzgebiet digital auszustatten oder konventionelle Stationen mit digitaler Messtechnik nachzurüsten.  

Zwei Techniker in Warnschutzjacken mit portablem Eingabegerät vor offener Trafostation

Effiziente Steuerung nur mit Hilfe der Digitalisierung möglich  

„Die Smartifizierung und Digitalisierung unserer Stromnetze ist weiterhin dringend notwendig. Erneuerbare Einspeiseanlagen, Batteriespeicher, Wärmepumpen und Ladeboxen sind hauptsächlich in den Mittel- und Niederspannungsnetzen angeschlossen. Nur wenn diese digitalisiert werden, können sie auch künftig effizient gesteuert werden. Damit entstehen ähnlich hohe Anforderungen wie in den Hochspannungsnetzen, die schon zu 100 Prozent digital sind. Wir schätzen, bis 2030 mehr als 150 Millionen Euro in die Digitalisierung und Smartifizierung zu investieren“, kündigt Sattur an.  

Der Technische Geschäftsführer beschreibt den Nutzen der digiONS: „Wenn Störungen auftreten, werden diese in der Schaltleitung sofort erkannt und können per Mobilfunk oder Breitband, ohne Mitarbeiter vor Ort, auf funktionierende Leitungen umgeschaltet werden.“ Anfang 2022 seien so die Sturmtiefs „Ylenia“ und „Zeynep“ erfolgreich bewältigt worden. „Wir konnten Störungen viel schneller eingrenzen und bereits etwa 20 Prozent unserer Schalthandlungen mittels Fernsteuerbarkeit durchführen. Die Technik ist erprobt und erfolgreich. Sie hilft uns Niederspannungsnetze noch digitaler und sichtbar zu machen.“