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Umweltschutz im Umspannwerk

Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehören für MITNETZ STROM zur Unternehmenskultur und sind Teil unseres Zukunftszielbilds.  So setzen wir zahlreiche Umweltschutzmaßnahmen im täglichen Netzbetrieb um, zum Beispiel in unseren Umspannwerken. Wie das funktioniert zeigt dieser Artikel.

Was ist eigentlich ein Umspannwerk?

Umspannwerke sind ein wichtiger Teil unseres Stromverteilnetzes. Sie dienen der Verbindung unterschiedlicher Spannungsebenen, von den überregionalen Übertragungsnetzen (380, 220 kV) über die regionalen Verteilnetze (110 kV) bis hin zum Ortsnetz (kleiner 110 kV). Der Transport des Stroms über mehrere Spannungsebenen ist notwendig für eine möglichst verlustarme und effiziente Übertragung der elektrischen Energie vom Kraftwerk zum Verbraucher.

Umspannwerke bestehen meist aus einem oder mehreren Leistungstransformatoren und einer Schaltanlage (Primärtechnik), einem Batterieraum und sowie moderner Mess- und Regeltechnik (Sekundärtechnik). In Sachen Umweltschutz gibt es bei dieser Infrastruktur ganz verschiedene Sachverhalte zu beachten, vom Gewässerschutz über Energieeffizienz bis zum Brandschutz. Worauf genau wir in den einzelnen Teilen des Umspannwerks achten, zeigt folgende Grafik:

 

Umweltschutz im Umspannwerk

1. Gewässerschutz

Transformatoren und E-Drosseln sind mit isolierendem Öl gefüllt. Das stellt eine Umweltgefahr dar. Ein ausgeklügeltes technisches System vor Ort verhindert, dass das Öl im Störfall in den Boden oder Gewässer gelangt.

Jedes ölgefüllte Gerät steht über einer riesigen Auffangwanne. Am Abfluss befinden sich Detektoren, die eine simple Eigenschaft ausnutzen: Öl ist leichter als Wasser und schwimmt auf der Oberfläche.

Der Leichtflüssigkeitsabscheider ist ein „Schwimmer“, der haargenau so tariert ist, dass er nur auf Wasser schwimmt und unter das Öl taucht, verschließt den Abfluss. Das Leckage-Erkennungssystem verfügt über zwei Elektroden am „Schwimmer“, die elektrischen Kontakt halten. Kommt Öl dazu, wird der Stromfluss unterbrochen und eine Pumpe abgeschaltet.

Unsere Monteure kontrollieren alle diese Anlagen in festgelegten Abständen.

2. Energieeffizienz

Auch in den eigenen Anlagen wird Energie gespart!

2a: Der Austausch alter Transformatoren verringert die Leerlaufverluste. Pro Trafo werden 125.000 kWh pro Jahr eingespart. Im Jahr 2019 wurden 5 Stück getauscht – so kam eine Einsparung von 630.000 kWh zusammen – oder 193.000 kg CO2. Bei geringem Leistungsbedarf wird außerdem nur 1 von 2 Trafos genutzt. Das vermeidet unnötige Leerlaufverluste.

2b: Die Steuerung der Primärgeräte geschah früher mit energieintensiver Druckluft – heute wird ein kleiner Motor verbaut. Pro Umspannwerk werden, je nach Größe, 20.000 – 80.000 kWh pro Jahr eingespart.

2c: Betriebsräume mit elektrischen Anlagen benötigen eine Raumtemperatur von mindestens 10°C. Für den Aufenthalt von Personen in der Warte ist das aber recht kühl. Eine stärkere Beheizung kann mit Betreten des Betriebsgebäudes aktiviert werden. Sobald der Monteur die Tür hinter sich abschließt, wird die Anlage automatisch gedrosselt. 

Im Jahresdurchschnitt kann so ca. 37 % der Heizenergie eingespart werden – in den Wintermonaten bis zu 50 %. Das können für ein Umspannwerk 8.000 kWh weniger Energieverbrauch im Jahr sein – also mehr, als ein 4-Personen-Haushalt benötigt.

3. Batterieraum

Bei Netzstörungen oder Stromausfall springen Batterien ein. Sie sind sicher in einem separaten Raum mit einem ableitfähigen, dichten Boden und guter Belüftung untergebracht. Batteriesäure kann im Störfall nicht in die Umwelt gelangen und explosive Gase schadlos abgeführt werden. 

4. Brandschutz

Brandschutz hat oberste Priorität. Schließlich stellt jeder Brand eine große Gefahr für die Versorgungssicherheit, aber auch die Umwelt dar. Brennbares Material halten wir daher gezielt von elektrischen Anlagen fern.

Für eine naturnahe Gestaltung hat MITNETZ STROM einige Flächen mit sicherem Abstand bestimmt. Im Rahmen eines Pilotprojekts wird auf insgesamt 11.000 m² die Entwicklung von Flora und Fauna in diesem Jahr beobachtet.