Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Blog

Wenn Strommasten fliegen lernen

Ein Spektakel der besonderen Art konnten letzte Woche aufmerksame Beobachter im erzgebirgischen Eibenstock erleben: 21 Hochspannungsmaste schwebten am Hubschrauber durch den südsächsischen Himmel. Hintergrund sind die derzeitigen Rückbaumaßnahmen einer außer Betrieb genommenen Hochspannungsleitung.

 

Warum die Leitung rückgebaut wird und wozu es einen Helikopter brauchte

Der Rückbau erfolgt von Schneeberg über Bad Schlema bis Aue auf einer Länge von vier Kilometern. Insgesamt werden rund 50 Tonnen transportiert. Die Versorgung wird bereits seit einiger Zeit über bestehende Leitungen zwischen Schneeberg und Aue sichergestellt. Die Leitung weist ein Alter von rund 85 Jahren auf.

„Das Umspannwerk Eibenstock wurde in 2021 außer Betrieb genommen. Damit war die Leitung in der Region überflüssig. Auf Grund der Hanglage und geografischen Gegebenheiten ist nur der Transport über einen Hubschrauber möglich. Dieser befestigt jeweils einen Mast am Hubschrauber. Darauf ist der Hubschrauber spezialisiert. Er reist extra aus der Schweiz an“, sagt Steven Jentzsch, Leiter Hochspannung in Südsachsen der MITNETZ STROM.

 

Aus groß wird klein: Ende eines Hochspannungsmasts

Dabei wurden zum Teil alle Seile demontiert, die Maste über dem Fundament durchgetrennt und mittels Laschen zusammengeschraubt. Wenn der Hubschrauber den Mast angehangen hat, werden die Schrauben an den Laschen gelöst und der Mast ausgeflogen. Mit dem angehangenen Mast werden keine Häuser überflogen. Ziel sind zwei Ablageorte in der Nähe von Bad Schlema. Dort zerlegen die Monteure die Masten in fünf Meter lange Stücke und verladen diese zum Transport in Schrottcontainer. Danach werden die Fundamente noch entfernt und die Gruben verfüllt. Die Arbeiten dauern bis Ende März 2022 an.

Die Kosten für die Baumaßnahme liegen bei rund 550.000 Euro. „Der Einsatz mit Hubschraubern ist für uns auch immer spektakulär. Einmalig ist der Einsatz jedoch nicht. Wir haben auch schon Maste mit Hubschraubern errichtet“, schließt Jentzsch ab.