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Leitungsbefliegungen - in die Luft für die Versorgungssicherheit

Jedes Jahr im Frühjahr hebt regelmäßig ein ganz besonderer Hubschrauber ab – nicht für Sightseeing-Touren, sondern im Auftrag der sicheren Stromversorgung. MITNETZ STROM, einer der größten Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland, führt seit April wieder seine groß angelegte Inspektionsrunde aus der Luft. Das Ziel ist die Kontrolle der Hochspannungsfreileitungen, die sich über Teile Sachsens, Sachsen-Anhalts, Brandenburg  und Thüringen erstrecken.

Im April 2025 war es wieder so weit. Der erste Kontrollflug startete in der Netzregion Südsachsen. In den darauf folgenden Tagen flog das Team über die Landkreise Erzgebirgskreis, Mittelsachsen, Vogtland, Zwickau und Teile von Chemnitz. Die Mission: rund 1.400 Kilometer Hochspannungsleitungen allein in dieser Netzregion auf Schäden oder sicherheitsrelevante Auffälligkeiten überprüfen.

Auch in den anderen Netzregionen Westsachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg werden alljährlich Hochspannungsleitungen beflogen - insgesamt betreut MITNETZ STROM  fast 6.200 km Hochspannungsleitungen in vier Bundesländern, die regelmäßig aus der Vogelperspektive in Augenschein genommen werden müssen-

Warum die Kontrolle aus der Luft?

Ein großer Teil der Stromleitungen von MITNETZ STROM verläuft als Freileitung über Felder, Wälder, Hügel und Täler. Was vom Boden aus nur schwer erkennbar ist, offenbart sich aus der Luft deutlich besser. Mithilfe eines speziell ausgestatteten Hubschraubers können die Expertinnen und Experten Schäden an Seilen, Masten und Isolatoren ebenso erkennen wie problematischen Bewuchs oder gefährliche Fremdkörper. „Die regelmäßige Inspektion unserer Hochspannungsleitungen ist essenziell, um die Versorgungssicherheit für unsere Kundinnen und Kunden langfristig zu gewährleisten“, erklärt Heiko Orgass, Leiter der Gruppe Realisierung Hochspannung bei MITNETZ STROM. „Die Flüge geben uns einen schnellen Überblick über den Zustand unserer Infrastruktur – und ermöglichen es uns, frühzeitig auf potenzielle Gefahren zu reagieren.“  

Zehntausende Quadratkilometer im Fokus

Die Leitungsbefliegung erstreckt sich über ein riesigen Gebiet von rund 6.500 Quadratkilometern – eine enorme Fläche, die den Einsatz aus der Luft besonders effizient macht. Die zu kontrollierenden Trassen verlaufen über etwa 700 Kilometer; in vielen Bereichen sind doppelte Leitungssysteme vorhanden. So summiert sich die zu überprüfende Strecke auf stolze 1.400 Kilometer. Das Team fliegt mit rund 15 bis 30 Kilometern pro Stunde in einem Abstand von etwa 15 Metern neben der Leitung – auf einer Flughöhe von rund 20 Metern. Damit sind sie nah genug, um kleinste Auffälligkeiten zu erkennen, aber auch mit ausreichend Abstand, um sensible Bereiche wie Weideflächen oder Brutgebiete nicht zu stören. „Wenn brütende Vögel oder Tiere auf der Weide entdeckt werden, fliegen wir diese Bereiche selbstverständlich großräumig um“, betont Orgass.  

Von Blitzschäden bis Bewuchs – was wird kontrolliert?

Der Fokus liegt auf den Bauteilen der Freileitungen. Dazu zählen: Leiterseile, auf denen beispielsweise Blitzschäden sichtbar werden, Maststrukturen, die auf Verformungen überprüft werden, Isolatoren und Armaturen, die möglicherweise defekt sind, sowie das Umfeld der Trasse, etwa auf wuchernden Pflanzen, lose Objekte oder Gefahren durch angrenzende Arbeiten mit schwerem Gerät. Zusätzlich erfolgt im Herbst eine weitere Befliegung, speziell in waldreichen Gebieten. Dort stellt der zunehmende Bewuchs ein höheres Risiko dar.    

Inspektion auch vom Boden aus

Die Inspektion endet jedoch nicht in der Luft. Parallel dazu führen Mitarbeiter von MITNETZ STROM auch regelmäßige Begehungen durch – ein weiterer wichtiger Baustein der Instandhaltung. Bei diesen Kontrollen werden unter anderem Mastfundamente, Korrosionsschutz und die allgemeine Standsicherheit überprüft. Diese Kombination aus Luft- und Bodeninspektionen sorgt für ein umfassendes Bild vom Zustand der Anlagen.  

Stromnetzpflege mit Verantwortung für Mensch und Natur

MITNETZ STROM steht nicht nur für eine zuverlässige Energieversorgung, sondern auch für nachhaltiges Handeln – insbesondere beim Arten- und Vogelschutz. In Gebieten mit hoher Vogelaktivität kommen spezielle Vogelschutzarmaturen zum Einsatz, um Kollisionen mit Leitungen zu verhindern. Darüber hinaus werden Nisthilfen für Greifvögel wie Fischadler direkt auf Hochspannungsmasten installiert. Während der Befliegungen kontrollieren die Teams auch bestehende Brutstätten und dokumentieren neue Nistplätze – eine Maßnahme, die eng mit den örtlichen Naturschutzbehörden abgestimmt ist.

Blick in die Zukunft: Digitalisierung der Inspektionen

Neben den etablierten Methoden aus der Luft setzt MITNETZ STROM zunehmend auch auf digitale Lösungen. Drohnen und künstliche Intelligenz werden bereits testweise eingesetzt, um Schäden noch schneller und präziser zu identifizieren. Diese Technologien sollen die Sicherheits- und Instandhaltungsprozesse künftig noch effizienter machen – mit dem klaren Ziel, auch in Zukunft eine stabile und umweltfreundliche Stromversorgung zu garantieren.    

Ob aus der Luft oder vom Boden – MITNETZ STROM sorgt mit großem Engagement und moderner Technik dafür, dass das Rückgrat der Stromversorgung zuverlässig funktioniert. Die regelmäßige Kontrolle der Hochspannungsfreileitungen ist dabei ein zentraler Bestandteil. So bleibt das Stromnetz nicht nur sicher und leistungsfähig, sondern auch im Einklang mit Natur und Umwelt.