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Wasser marsch: Feuerwehrschulungen von MITNETZ STROM

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Beilrode nahe Torgau am 12. Mai: Rauch steigt in den Morgenhimmel, die Trafostation einer Photovoltaik-Anlage brennt. Die Freiwillige Feuerwehr ist schnell vor Ort - ein brenzliger Einsatz. Feuerwehreinsätze in und an elektrischen Anlagen sind keine Seltenheit. Allerdings wissen nicht alle Feuerwehrkameraden/-innen, wie ein Brand in Verbindung mit elektrischen Anlagen, Elektroautos oder Trafostationen sicher zu löschen ist. Um die Feuerwehren für die Gefahren in diesem Zusammenhang zu sensibilisieren, führt MITNETZ STROM jedes Jahr gut 50 Schulungen für die Helfer durch.  

Wir haben mit Marcel Klauk, dem zuständigen Sicherheitsexperten von MITNETZ STROM, darüber gesprochen. 

Herr Klauk, bitte stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor. 

Ich bin seit meiner Ausbildung im Unternehmen. Dort begann ich zunächst als Monteur im Bereich Betrieb mit dem Schwerpunkt Nieder- und Mittelspannung (inklusive Bereitschaftsdienst). Berufsbegleitend absolvierte ich diverse Weiterbildungen (Studium, Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit). Seit Ende 2016 bin ich bei MITNETZ STROM bestellte Sicherheitsfachkraft für die Region Westsachsen. Im Bereich Realisierung und Betrieb Strom bin ich zudem als Referent tätig.

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Warum sind die Schulungen so wichtig für die Feuerwehren? 

Die Schulungen werden bei Feuerwehren im Netzgebiet von MITNETZ STROM durchgeführt. Die Kameraden und Kameradinnen sollen sich nicht selbst in Gefahr bringen. Im Ernstfall muss deswegen immer ein Mitarbeiter von uns an den Einsatzort geschickt werden. Wir haben auch schon Erfahrungen gemacht, wo das nicht so lief und die Feuerwehren zu schnell reagiert haben. Das kann sehr gefährlich werden. Glücklicherweise ist aber nichts Schlimmeres passiert. 

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Beschreiben Sie doch mal einen solchen Vorfall. 

Ein Fahrzeug brannte vor einer Trafostation. Dieser Brand wurde von der Feuerwehr gelöscht. Im Nachgang hat die Feuerwehr mit Hilfe einer Wärmebildkamera Wärme in der Trafostation festgestellt. Daraufhin haben die Kameraden und Kameradinnen mit einer Brechstange die Station gewaltsam geöffnet. Sie hatten dabei großes Glück, dass sie keine elektrischen Teile berührt haben. Das war sehr gefährlich. Dieses Beispiel sprechen wir auch häufig bei unseren Schulungen an, weil man daran sieht, dass es für die Feuerwehren wichtig ist, nicht voreilig zu handeln. Es geht darum, Leib und Leben zuschützen!

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Wie laufen solche Schulungen ab?

Die Feuerwehren melden sich meistens direkt bei uns, weil sie beispielsweise gehört haben, dass in benachbarten Feuerwehren oder Gemeinden eine Schulung von uns durchgeführt wurde. 

Die Schulungen bestehen aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Im Theorieteil gehen wir auf die Gefahren des elektrischen Stroms und auf Sicherheitsmaßnahmen ein. Dabei geht es auch darum, wie man sich schützen kann.

Außerdem erklären wir den Aufbau des Versorgungsnetzes und geben Tipps, wie sich die Feuerwehr an der Einsatzstelle verhalten soll. Welche Schutzabstände sind einzuhalten? Welche Gefahren gibt es? Die Feuerwehren sind daran interessiert zu erfahren, was sie machen können, bevor ein Mitarbeiter von uns vor Ort ist und was sie erst nach einer Freigabe tun sollten. Weiterhin sprechen wir im theoretischen Teil über erneuerbare Energien und erklären, wie mit Bränden an Photovoltaikanlagen oder bei Elektroautos umzugehen ist. Immer ein Thema, auch wenn wir solche Vorfälle länger nicht hatten, sind überflutete elektrische Anlagen. Im Vorfeld geben die Feuerwehren meistens an, was sie man meisten interessiert und worauf wir den Schwerpunkt setzen sollen. Dem gehen wir dann auch nach. Für den Theorieteil brauchen wir ca. eine Stunde. 

Im Praxisteil besuchen wir mit den Feuerwehrkameraden und –kameradinnen eine Trafostation. Anhand der Technik erklären wir den Aufbau und die einzelnen Komponenten. Auch hierbei gehen wir auf die Gefahren ein. Das ist für die meisten Kameraden und Kameradinnen besonders interessant, weil sie solche Stationen häufig nur im geschlossenen Zustand sehen. Wenn es ein Umspannwerk in der Nähe gibt und die Feuerwehr dafür zuständig ist, begehen wir auch dieses. Hier gibt es auf Grund der Größe noch ein bisschen mehr zu sehen. 

Wir haben außerdem oft ein Elektrofahrzeug dabei, an dem wir den Einsatz erklären. Dabei geht es hauptsächlich darum, die Trennung der Batterie und die Abschaltvorrichtungen zu zeigen. Der zweite Teil dauert meist eine halbe bis eine Stunde. 

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Wie sollten sich Feuerwehren bei einem Brand an einer elektrischen Anlage verhalten?

Als erstes muss der Bereich gesichert werden, damit kein Dritter in den Gefahrenbereich tritt. Danach sollte der Betreiber der Anlage und der zuständige Netzbetreiber wie MITNETZ STROM informiert werden. Das funktioniert über die Rettungsleitstelle der Feuerwehr. Diese hat eine direkte Durchwahl für unsere Schaltleitung und kann den Vorfall so schnell melden. Dann wird schnellstmöglich ein Mitarbeiter von uns an den Einsatzort geschickt. Abhängig von der jeweiligen Situation und Anlage muss die entsprechende Station dann auch freigeschaltet werden.

Wann sind die nächsten Schulungen geplant? 

Aufgrund des Coronavirus mussten wir geplante Schulungen leider absagen. Vorerst konnten wir auch keine neuen Termine vereinbaren. Ich würde dieses Jahr gern noch fünf Schulungen durchführen. Allerdings weiß ich nicht, wann die Gemeinden dies wieder erlauben. Momentan geht es leider nicht.

Sind Sie interessiert an einer Schulung?

Melden Sie sich gern bei uns: 
Operativer-Netzbetrieb@mitnetz-strom.de
0800 2 884400 (kostenfreie Servicerufnummer)

Weitere Informationen

> Flyer Schulung Brandbekämpfung in elektrischen Anlagen


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