Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Blog

Mobile Schaltcontainer für Umspannwerke erhöhen Versorgungssicherheit

Das wichtigste Ziel von MITNETZ STROM ist die sichere und zuverlässige Stromversorgung für die Menschen und Unternehmen im Versorgungsgebiet. Manchmal aber können unvorhersehbare Ereignisse wie Naturkatastrophen oder der Brand in einem Umspannwerk die Stromversorgung empfindlich stören. Entscheidend für eine schnelle Wiederversorgung ist dann eine gute Vorbereitung. Neben einem funktionierenden Krisenmanagement zählt dazu auch, dass wir als Netzbetreiber eine geeignete technische Infrastruktur vorhalten. Ein Beispiel sind mobile Schaltcontainer bzw. mobile Schaltanlagen.

 

Mit mobilen Schaltanlagen gewappnet für außergewöhnliche Ereignisse

Erst kürzlich hat MITNETZ STROM einen hochmodernen mobilen Schaltcontainer neu in Betrieb genommen. Derzeit befindet er sich am Standort Grimma im Landkreis Leipzig. In seiner Komplettausführung mit Mittelspannungsschaltanlage, Gleichspannungsversorgung sowie Schutz- und Fernwirktechnik, kann der Container im Störungsfall als bewegliche Mittelspannungs-Schaltanlage in einem Umspannwerk eingesetzt werden.

Der acht Meter lange Container bringt in seiner vollen Ausstattung ein Gesamtgewicht von 18 Tonnen auf die Waage. Mit einem speziellen Tieflader kann er in nahezu alle Regionen sowohl innerhalb als auch außerhalb unseres Versorgungsgebietes transportiert werden und somit flexibel zum Einsatz kommen. Die Neuanschaffung ersetzt die bisherigen mobilen Schaltcontainer, die nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und für die gestiegenen Anforderungen in der Energieversorgung unterdimensioniert sind. Zudem waren diese mit mehr als 40 Tonnen Gewicht nicht genügend flexibel und mobil.             

„Unser Ziel ist es, für künftige Großstörungen gewappnet zu sein. Dazu gehören störungsbedingte Einsätze in Umspannwerken, die Sicherstellung der Versorgung öffentlicher sowie gesundheits- und sicherheitsrelevanter Bereiche aber auch der krisenbedingte Einsatz zur Wiederaufnahme der Stromversorgung bei atmosphärischen Einwirkungen. Beispielsweise könnte eine aus zwei Blöcken bestehende Mittelspannungs-Schalanlage eines Umspannwerkes mit vorerst zwei mobilen Schaltcontainern ersetzt werden. Die dafür benötigte Ausstattung der Container resultiert unter anderem aus den Erfahrungswerten der Störung im Umspannwerk Grimma im Sommer 2019“, erklärt Jörg Stechert, Leiter Projektvorbereitung Hochspannung bei MITNETZ STROM.    

 

Wie eine mobile Schaltanlage entsteht

Die erfolgreiche Abnahme des ersten Containers im August 2021 beendet eine insgesamt 12-monatige Bau- und Errichtungszeit. Im Baukastensystem wurde die zunächst leere Containerhülle mit jeder Menge Technik versehen. Dazu gehört eine Mittelspannungsschaltanlage Typ GMA-E mit Schutzgeräten der Firma Schneider Electric, Fernwirktechnik von Sprecher Automation sowie Batterie und Gleichrichter von IMB.

Die gesamte Planung und Realisierung der Installation der Bauteile haben die Schutztechniker der MITNETZ STROM, Christin Feldmann, Lars Richter sowie Ralf Fincke vom Betrieb übernommen. Außerdem fungierte Michael Zink von Actemium als zuverlässige Unterstützung zwischen den unterschiedlichen Gewerken und der MITZNETZ STROM.       

Als nächstes ist die Lieferung der Schaltanlage für einen zweiten mobilen Schaltcontainer im Dezember 2021 geplant. Zeitgleich erfolgt die Verlagerung des ersten Containers in das Umspannwerk Crossen im Saale-Holzland-Kreis.

„Damit ist MITNETZ STROM insgesamt gut aufgestellt. Denn die Ausstattung der beiden Container mit acht Mittelspannungs-Abgangsfeldern (1250 A) und zwei Transformatorenfeldern (2500 A) gewährleistet, im Bedarfsfall alle Mittelspannungs-Schaltanlagen in Umspannwerken der MITNETZ STROM innerhalb kurzer Zeit wiederversorgen zu können. Dabei wurde bei der Dimensionierung Wert auf eine ausreichende Strombelastbarkeit gelegt und die Ausstattung mit geeigneter Sekundär- und Fernwirktechnik gemäß den aktuellen Richtlinien. Eine weitere Besonderheit liegt in der Umschaltmöglichkeit der Schaltanlagen von 20-kV auf 10-kV. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 1,4 Mio. Euro für beide Schaltcontainer leistet MITNETZ STROM einen wichtigen Beitrag für eine sichere Stromversorgung“, ergänzt Christin Feldmann, Projektleiterin Sekundärtechnik in der Region Westsachsen.  

 

Sicherheit als Blickfang

Das Technik auch schön sein kann, zeigt sich beim Anblick des bereits fertig gestellten Containers: Graffitikünstler haben innerhalb einer Woche ein kleines Kunstwerk daraus gemacht. „Ziel war es dabei, Sehenswertes aus den vier Netzregionen abzubilden, aber auch die Verbindung zur Elektromobilität sowie den Erneuerbaren Energien herzustellen“, freut sich Lars Richter, Projektleiter Sekundärtechnik.