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Sichtbarkeit von Niederspannungsnetzen

3,1 Millionen und damit fast 30 Prozent aller Stromzähler in den neuen Bundesländern – die in der Anwendergemeinschaft (AWG) für intelligente Messsysteme der MITNETZ STROM vertretenen ostdeutschen Netzbetreiber repräsentieren eine beeindruckende Zahl an Verbrauchern. Bei regelmäßigen Treffen tauschen sich die Mitglieder aus und besprechen die aktuellen Herausforderungen.  

Rege Teilnahme und spannende Themen nach Corona-Pause  

Die jüngste Zusammenkunft war bereits die 33. und fand nach langer Pause durch Corona erstmals wieder in Präsenz statt. 65 Teilnehmer nahmen am 8. September 2022 im Atlanta Hotel in Markkleeberg (Wachau) die Gelegenheit wahr, sich wieder persönlich zu treffen, neue Gesichter kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. Im Fokus standen die Sichtbarkeit der Niederspannungsnetze und alle Themenfelder rund um das Smart Grid.  

„Wird die Spannungsqualität eingehalten? Ist das Netz optimal ausgelastet? Ist eine Überlastung eines Strangs absehbar? Können wir Prognosen treffen, wie sich das Netz entwickelt? Die Antworten auf diese Fragen werden mit Blick auf den bevorstehenden Winter zunehmend an Bedeutung gewinnen. Gemeinsam mit den Hochschulen arbeiten wir daran, diese Informationen aus dem Feldtest für die Stadtwerke nutzbar zu machen“, erläutert Ulrike Kreißig, Produktentwicklung Mess-/Zähldienste bei MITNETZ STROM.  

Wissenschaftliche Expertise von den Hochschulen Merseburg und Mittweida  

Die wissenschaftliche Expertise dazu lieferten Prof. Dr. Uwe Heuert von der Hochschule Merseburg und Felix Richter von der Hochschule Mittweida mit zwei informativen Vorträgen. Prof. Heuert referierte über „Netzzustände“ und gab einen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand der digitalen Infrastruktur bei der Einführung intelligenter Messsysteme und deren Bedeutung angesichts aktueller politischer Entwicklungen und veränderter Rahmenbedingungen.  

Energiewende, Atomausstieg, zunehmende Einspeisung aus erneuerbaren Energien, Zuwachs der Elektromobilität sowie der Ausfall fossiler Rohstoffe aus Russland stellen Netzbetreiber vor immense Herausforderungen. Heuert verwies darauf, welche Bedeutung das Monitoring der Niederspannung hat und wie Netzzustandsinformationen als Grundlage für Eingriffe in Erzeugung und Verbrauch im Niederspannungsnetz dienen können und welche modernen Messsysteme sich heute schon dafür eignen.  

Überwachung der Netzqualität  

Richter wiederum beschrieb anhand eines praktischen Anwendungsfalls bei einem Feldtest in Limbach-Oberfrohna, wie sich die Netzqualität schätzen und mit vorhandenen Messwerten abgleichen lässt. Dr. Christoph Trautwein zeigte live am Desktop wie sich die gemessenen Daten in einem Dashboard grafisch darstellen und auswerten lassen. Ziel dabei ist die Überwachung des Netzzustandes zu jedem Zeitpunkt.  

Exkurs zum Megathema Grüne Gase und Wasserstoff  

Abgerundet wurde der Nachmittag mit einem Vortrag zum Thema grüner Gase und Wasserstoff und dessen Anwendbarkeit in Verteilnetzen. Dabei wurden die aktuellen Forschungsergebnisse und die Entwicklungen im Wasserstoffdorf Bitterfeld gezeigt. Außerdem erhielten die AWG-Mitglieder Informationen zu geplanten Kooperationen und zukünftigen Forschungsschwerpunkten. Eine intensive Diskussion entwickelte sich zu aktuellen Ansätzen und Problemstellungen hinsichtlich der Gaszähltechnik.  

Für einen regen fachlichen Austausch dienten auch die Pausen, in denen sich die Teilnehmer angeregt und mit viel Begeisterung unterhielten. Neue Themen für das kommende Treffen der AWG im November wurden auf einer Pinnwand festgehalten. Natürlich füllten die Anwesenden auch den seit Beginn der Anwendergemeinschaft obligatorischen Feedback-Bogen hinsichtlich Organisation, Themenauswahl, sowie Format der Veranstaltung aus. Dabei wurde das aktuelle Treffen wegen des breiten Spektrums an Themen mit einer Bestnote im Jahr 2022 belohnt.

Wasserstoff-Seite MITNETZ GAS