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Rekordeinspeisung aus Erneuerbaren Energien: 111.111te Anlage ans Netz genommen

Das Interesse an der aktiven Mitwirkung bei der Energiewende ist unter Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen so groß wie nie zuvor. Als Netzbetreiber merken wir das an der sehr stark gestiegenen Zahl von Anträgen und Anmeldungen für Erneuerbare Energien (EE) Anlagen, insbesondere für Photovoltaik (PV). Hier spielen vor allem PV-Dachanlagen und die kleinen „Balkonkraftwerke“ eine übergeordnete Rolle.

Feierlicher Anschluss einer Dachsolar-Anlage in Brand-Erbisdorf

Gestern hat MITNETZ STROM die 111.111ten Erneuerbare-Energien-Anlage ins Stromnetz integriert. Die Solaranlage wurde in Brand Erbisdorf im Landkreis Mittelsachsen am 27. März 2024 offiziell von der Rahmenvertragsfirma Elektro - Tippmann GmbH angeschlossen und in Betrieb genommen. Die Photovoltaikanlage besteht aus 22 Modulen mit 8,8 KilowattPeak (kWp) und soll ab sofort das Eigenheim der Familie Tost mit Strom versorgen.

Das besondere Jubiläum wurde feierlich gewürdigt - zum Anschluss vor Ort waren neben dem glücklichen Netzkunden Ulf Tost auch Oberbürgermeister Dr. Martin Antonow, Markus Koch, Referatsleiter für Bautechnik, Bauordnungsrecht und Holzbau im Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung, Andreas Tippmann, Geschäftsführer Elektro Tippmann GmbH, Jürgen Lojewski, Kommunalbetreuer MITNETZ STROM, Steffen Zerge, Netzregionsleiter bei MITNETZ STROM sowie Christine Janssen, kaufmännische Geschäftsführerin MITNETZ STROM. 

Christine Janssen, kaufmännische Geschäftsführerin der MITNETZ STROM meint: "„Energiewende beginnt zu Hause und jeder Einzelne kann mitwirken. Das Engagement unserer Netzkunden schlägt sich in den immer weiter steigenden Anschlussbegehren und Anmeldungen Erneuerbarer-Energien-Anlagen nieder. Diese sind im Jahr 2023 um mehr als 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Der Zuwachs von Solaranlagen und auch Balkonanlagen ist dabei weiterhin auf Platz eins. Insgesamt macht Photovoltaik bereits über 50 Prozent der installierten Leistung erneuerbarer Einspeiser im Netzgebiet der MITNETZ STROM aus. Dabei hat die Solarenergie im Jahr 2023 die Windkraft überholt. Trotzdem sind die Einspeisemengen bei der Photovoltaik wegen ihrer niedrigeren Stundenzahl mit voller Einspeisung geringer als bei Wind“.

Einspeisung aus Erneuerbaren Energien bricht alle Rekorde im Netzgebiet der MITNETZ STROM

Insgesamt verzeichnete MITNETZ STROM Ende 2023 einen Rekordwert von 11.323 Megawatt bei der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen (2022: 10.803 Megawatt). Deren Gesamtzahl einschließlich steckerfertiger Anlagen lag Ende 2023 bereits bei 107.757 (2022: 75.429), wobei hier Photovoltaik mit einem Zuwachs um rund 45 Prozent auf 104.235 (2022: 71.880) den Löwenanteil ausmachte. Insgesamt habe es bei der installierten Leistung aller Erneuerbarer-Energien-Anlagen im Netzgebiet innerhalb von zehn Jahren nahezu eine Verdopplung gegeben, bei der Zahl der Anlagen sei dies sogar innerhalb von nur fünf Jahren passiert.

Riesige Nachfrage bei Balkonanlagen, Wärmepumpen und Batteriespeichern

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Netzbetreiber mitgeteilt, dass auch immer mehr Balkonanlagen, elektrische Wärmepumpen und Batteriespeicher ans Stromnetz angeschlossen werden und die Ladeinfrastruktur für E-Mobility stetig wächst. So verzeichnet der Netzbetreiber aktuell einen Anstieg zu 2022 von mehr als 600 Prozent bei Balkonanlagen, von fünf Prozent bei Wärmepumpen, 70 Prozent bei Batteriespeichern und 25 Prozent bei Ladeboxen.

Die Anzahl der jährlichen Anschlussanfragen und Anmeldungen habe sich von 35.000 auf 60.000 erhöht. Bis 2030 rechnet das Unternehmen mit einer Vervierfachung der Anfragen.

Windrad aus Froschperspektive mit Sonne und Wolken

Kunden im Versorgungsgebiet beziehen zu 100% Grünen Strom

Die Einspeisemenge der Erneuerbaren Energien im Netzgebiet der MITNETZ STROM lag bei 136 Prozent des Letztverbraucherabsatzes. Das bedeutet, die Haushalte und Unternehmen im Netzgebiet der MITNETZ STROM bekommen bereits heute im Jahresschnitt 100% grünen Strom. Was nicht verbraucht wird, wird in das vorgelagerte Übertragungsnetz zurückgespeist.

Dies ist eine erneute Steigerung gegenüber 2022, wo dieser Anteil bei 108%. Damit liegt MITNETZ STROM schon heute deutlich über der mit 80 Prozent definierten Zielstellung der Bundesregierung für das Jahr 2030.

Trotzdem die Ziele für MITNETZ STROM bereits erreicht sind, wird es weitere Dynamik geben. Hintergrund ist das sogenannte Osterpaket der Bundesregierug. „Wir müssen bis 2030 mindestens 900 Windkraftanlagen und 133.000 Photovoltaik-Anlagen ans Stromnetz anschließen. Nie war die Herausforderung so groß wie jetzt. Dafür brauchen wir allerdings auch klare Rahmenbedingungen“, ergänzt Janssen.

Aktuell sind über 95 Prozent der Erneuerbare-Energien-Anlagen an das Verteilnetz angeschlossen. Während früher der Strom von Kraftwerken zum Verbraucher floss, speisen inzwischen viele tausende dezentraler Photovoltaik- und Windenergieanlagen Energie in das Verteilnetz ein. „Das Verteilnetz ist dabei der Schlüssel für die Energiewende“, schließt Janssen ab.