MITNETZ STROM investiert Rekordsumme in Netzregion Südsachsen
Die hohen Anforderungen der Energiewende meistern und gleichzeitig eine sichere Stromversorgung für die Zukunft gewährleisten - eine echte Mammutaufgabe, die nur mit großen Kraftanstrengungen zu bewältigen ist.
MITNETZ STROM investiert deshalb auch in diesem Jahr wieder Rekordsummen in den Ausbau, die Verstärkung und Smartifizierung des Stromnetzes. Damit verbessert MITNETZ STROM die Stromversorgung, erhöht die Versorgungssicherheit und kommt so den ambitionierten politischen Zielen mit großen Schritten entgegen.
Fast eine halbe Milliarde Euro in vier Bundesländern investiert
In diesem Jahr investiert MITNETZ STROM 426 Millionen Euro für Erneuerungen, Erweiterungen, Ertüchtigungen und Instandhaltungen im gesamten Netzgebiet, das sich über die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen erstreckt. Allein in Sachsen nimmt MITNETZ STROM dieses Jahr 195 Millionen Euro in die Hand, wovon auch die Netzregion Südsachsen maßgeblich profitiert.
Die Netzregion Südsachsen im Überblick
Im zweiten Blogbeitrag unserer Reihe widmen wir uns der Netzregion Südsachsen. Diese umfasst die Landkreise Mittelsachsen, Zwickau, einen Teil der Stadt Chemnitz sowie den Erzgebirgs- und Vogtlandkreis. Die Fläche beträgt insgesamt 4.866 Quadratkilometer. Das von MITNETZ STROM betriebene Netz in der Region ist ungefähr 23.000 Kilometer lang. Daran angeschlossen und von MITNETZ STROM betrieben werden in diesem Gebiet 62 Umspannwerke und 5.201 Trafostationen.
Der Hauptsitz der Netzregion ist in Freiberg und weitere Service-Center befinden sich in Mittweida, Limbach-Oberfrohna, Stollberg, Auerbach, Schwarzenberg und Plauen. Der Netzregionsleiter ist Steffen Zerge.
Energiewende in Südsachsen – starke Zunahme bei Erneuerbaren Energien Anlagen macht Netzausbau erforderlich
Wie wichtig der Ausbau und die Verstärkung des Stromnetzes vor diesem Hintergrund für Sachsen ist, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der erneuerbaren Energien in der Netzregion. So ist die installierte Leistung durch Erneuerbare-Energien-Anlagen in Sachsen gegenüber dem Vorjahr um knapp 9 Prozent gestiegen. In der Netzregion ist der Landkreis Zwickau mit einem beeindruckendem Anstieg von 23,8 Prozent Spitzenreiter bei der neu installierten Leistung durch erneuerbare-Energien-Anlagen.
Die Zukunft der Stromnetze – mit Smartifizierung für mehr Steuerbarkeit und Sichtbarkeit
Einen wichtigen Bestandteil der Investitionen in Westsachsen bildet die Smartifizierung des Stromnetzes. Dazu werden herkömmliche Trafostationen durch fernsteuerbare digitale Ortsnetztrafostationen, sogenannte „digiONS“, ersetzt. Diese sind mit modernsten Mess- und Steuereinheiten ausgestattet. Die digitalen Trafostationen erfüllen eine wichtige Aufgabe bei der Energiewende, denn sie zeigen Spannungs- und Lastverhältnisse im Niederspannungsnetz auf. Damit kann MITNETZ STROM die Nutzung von lokalem Strom aus erneuerbaren Energien erhöhen und trotzdem Netzengpässe vermeiden. Der Verteilnetzbetreiber sichert so auch die steigende Nachfrage der Kunden zur Elektromobilität. Bis 2030 sollen mehr als 4.000 digitale Trafostationen errichtet und 3.000 digital nachgerüstet sein. In diesem Jahr nehmen 560 solcher „digiONS“ im Netzgebiet ihren Dienst auf.
Zusätzlich will MITNETZ STROM noch in diesem Jahr virtuelle Abbilder von jedem seiner 300 Umspannwerke schaffen. Mehr dazu lest ihr in diesem Blogartikel.
Modernisierung des Umspannwerkes Frankenberg
Nachdem das Umspannwerk Frankenberg infolge des Hochwassers der Zschopau im Jahr 2013 in Mitleidenschaft gezogen war, erneuerte MITNETZ STROM das Technikgebäude und stattete es mit modernsten Schaltanlagen aus. In diesem Jahr folgt der Aus- und Umbau der Außenanlagen. Die Bauarbeiten im Freigelände dauern etwa drei Jahre und finden im laufenden Betrieb statt. Die Technik des Umspannwerks aus den 1980er-Jahren wird modernisiert, und der ältere Trafo wird durch ein leistungsfähigeres Neugerät ersetzt. MITNETZ STROM setzt verstärkt auf Digitalisierung, um die Stromversorgung für Frankenberg langfristig sicherzustellen. Der Energiebedarf wird weiter steigen, und die Modernisierung ermöglicht eine bessere Einspeisung erneuerbarer Energien sowie die Bewältigung der wachsenden Nachfrage an Elektrofahrzeug-Ladeinfrastruktur und Wärmepumpen.
Modernisierung der Leitung zwischen Herlasgrün, Markneukirchen und Crossen
„Der beschleunigte Ausbau der Hochspannungsnetze ist ein Schlüssel beim Umbau der Energieversorgung und Voraussetzung für die erfolgreiche Integration der erneuerbaren Energien“, so Steffen Zerge, Netzregionsleiter in Südsachsen. Deshalb modernisiert MITNETZ STROM die 110-Kilovolt-Hochspannungsfreileitung zwischen Herlasgrün und Markneukirchen im Vogtland. Die 13,5 Kilometer lange Stromleitung wird bis Ende 2026 komplett erneuert. Die Investitionskosten für den ersten Bauabschnitt betragen 800.000 Euro, insgesamt investiert MITNETZ STROM etwa 3 Millionen Euro in das Projekt. In diesem Jahr beginnen Bauarbeiten auf einem 4,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen Marieney und Gunzen. Alte Stahlgittermasten von 1937 werden durch neue “Gestänge” ersetzt, um die Materialqualität zu verbessern. Die Leiterseile werden ebenfalls ausgetauscht; durch die neue, moderne Beseilung können nach Bedarf größere Strommengen übertragen werden als bisher. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung während der Bauphase gewährleistet MITNETZ STROM durch Mastprovisorien entlang der Bestandstrasse.
Ein weiteres Projekt von MITNETZ STROM verbindet das Umspannwerk Herlasgrün mit dem Umspannwerk Crossen und schließt so eine Lücke im Hochspannungsnetz. Auf der Strecke zwischen Rotschau (Stadt Reichenbach/Vogtland) und Oberplanitz (Stadt Zwickau) hat MITNETZ STROM den Neubau einer 110-Kilovolt-Hochspannungsfreileitung begonnen. Der Bau erfolgt in zwei Abschnitten: der erste Bauabschnitt zwischen Neumark und Rotschau wird noch in diesem Jahr realisiert, danach beginnen die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt zwischen Neumark und Oberplanitz. Insgesamt werden dafür 64 Stahlgittermasten errichtet und auf mehreren hundert Metern Erdkabel ausgelegt. MITNETZ STROM informierte und beteiligte Vertreter der Gemeinden, Bürger, Unternehmen und Interessensgruppen aktiv am Genehmigungsverfahren. So fanden beispielsweise moderierte „Runde Tische“ statt, bei denen der Teilnehmerkreis seine verschiedenen Belange entlang der geplanten Stromleitung diskutierte und gemeinsam mit dem Vorhabenträger nach Lösungen suchte. Ergebnisse dieser Runden sowie zahlreicher Gespräche und Begehungen vor Ort sind zum Beispiel die beiden Erdkabelpassagen und verschiedene Optimierungen des Trassenverlaufs.