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Künstliche Intelligenz im Stromnetz

Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt im Alltag und in der Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung. Maschinelles Denken und Lernen kann schließlich dazu beitragen, komplexe Probleme schneller und präziser als bislang zu lösen. Auch MITNETZ STROM setzt auf Künstliche Intelligenz, um das Stromnetz der Zukunft noch sicherer und effizienter zu gestalten und den hohen Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden.    

Smarter Netzausbau und Monitoring von Netzengpässen

Christian Hackel, Data Scientist bei MITNETZ STROM: „Künstliche Intelligenz wird kontrovers diskutiert. Wir sehen darin in erster Linie die Chance, unsere immer komplexeren Daten intelligent zur verarbeiten, um damit das Stromnetz für unsere Kunden zu verbessern und noch fitter für die hohen Anforderungen der Energiewende zu machen. Wir nutzen die Technologie heute in vielfältigen Anwendungsfeldern.“ 

Auf Grund der zunehmenden Smartifizierung des Stromnetzes bei MITNETZ STROM enstehen heute so viele Daten wie nie zuvor. Diese werden zum Beispiel durch die Sensorik in digitalen Trafostationen und intelligenten Messsystemen gewonnen. DIe Daten erlauben wertvolle Erkenntnisse, wenn man sie zielgerichtet ausgewertet und beobachtet. Genau dabei hilft die Künstliche Intelligenz. Die KI wird zum Beispiel beim Monitoring von Netzengpässen und der Spannungsqualität im Stromnetz eingesetzt. Dadurch kan  der durch die Energiewende notwendige Netzausbau deutlich zielgenauer und kosteneffizienter durchgeführt werden.

Automatisierte Netzplanung und Mehrwert für Kunden

Daneben wird die Netzplanung auch durch die Simulation von Trassenvarianten durch die KI unterstützt. „Topographische, geographische und netztechnische Informationen fließen in einen Algorithmus, der mit Hilfe der KI eine automatisierte Netzplanung erstellt und Vorschläge unterbreitet, wie das Netz der Zukunft aussehen könnte. Bei der Erprobung haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt. Als positiven Nebeneffekt haben wir daraus auch praktische Anwendungen für die Kunden entwickelt“, berichtet der Experte. So können Kunden, die Strom aus erneuerbaren Energien einspeisen oder einen Ladepunkt für ein Elektroauto errichten wollen, heute zwei KI-gestützte Online-Dienste  der MITNETZ STROM nutzen und deutlich unkomplizierter und schneller als früher zur gewünschten Information kommen.

Prognosen und Simulationen für Wartung und Erneuerung

Das Anlagenmanagement des Netzbetreibers wertet mittels KI die Daten aus, um fundierte Erkenntnisse über Zustände von Betriebsmitteln zu gewonnen. „Wir können dann mit Hilfe von Modellen berechnen, wo potenziell störanfällige Netzkomponenten wie zum Beispiel Kabel verbaut sind und zukünftige Netzzustände simulieren. Austausch und Wartung lassen sich so deutlich besser als in der Vergangenheit planen. Die Informationen helfen dabei, ungewollte Störungen und damit Ausfallzeiten für unsere Kunden zu reduzieren“, erläutert der KI-Experte. In der Praxis sei die Zuverlässigkeit der Prognosen bereits bestätigt und kritische Bauteile tatsächlich detektiert worden, so Hackel. 

Ökologischere Leitungsinspektion und Trassenfreihaltung

Ein weiteres Anwendungsfeld sei die automatisierte Auswertung von Bildern der Netzinfrastruktur. „Früher sind wir einmal im Jahr unsere Leitungstrassen mit dem Helikopter abgeflogen, um ihren Zustand zu erfassen, sie zu fotografieren und eventuelle Probleme und Defekte frühzeitig zu erkennen.  Heute erledigen wir die Leitungsinspektion mit Drohnen und untersuchen dann die entstandenen und anonymisierten Bilder mittels KI nach netzrelevanten Kriterien. So sparen wir bei der Inspektion unserer Leitungsnetze sehr viel Aufwand und schonen zugleich die Umwelt. “, berichtet Hackel. „Auch Satellitenbilder werten wir mittels KI aus und können so zum Beispiel unerwünschten Bewuchs an Freileitungen identifizieren. Das erlaubt uns ein ökologischeres Trassenmanagement, da wir die Leitungen gezielter freischneiden können.“ Auch Folgen von Unwetterereignissen könnten so leichter und schneller überprüft werden.

Digitales Prozessmanagement

Der Netzbetreiber nutzt Künstliche Intelligenz auch dafür, seine Prozesse digital zu analysieren, um Schwachstellen aufzudecken und die Qualität seiner Leistungen zu verbessern. Zum Beispiel wird laufend überprüft, ob die verschiedenen ISO-Normen, nach denen MITNETZ STROM zertifiziert ist (siehe hier), nachhaltig erfüllt werden. „Jede Aktion in unseren IT-Systemen hinterlässt einen digitalen Fingerabdruck. Mithilfe einer KI-gestützten Software können wir alle unsere Prozesse vernetzen und schnell feststellen, wo Optimierungen möglich sind“, informiert Hackel. hil